THW-Helfer aus Göttingen unterstützte Auswärtiges Amt in Berlin

Die Ebola-Krise in Westafrika beherrscht längst nicht mehr die Schlagzeilen, die Anzahl der Neuinfektionen sinkt. Das ist auch ein Verdienst der Koordinierung internationaler Hilfe. Jens-Olaf Knapp unterstützte den „Arbeitsstab Ebola“ im Auswärtigen Amt. Vergangene Woche endete sein Einsatz dort.

Jens Olaf Knapp (r) und Kollege vor der Lagekarte

Göttingen (jok) Im Oktober hatte die Bundesregierung den Botschafter Walter Lindner zum Sonderbeauftragten für die Koordinierung der die Hilfsmaßnahmen der deutschen Regierung im Kampf gegen Ebola ernannt. Zu seiner Unterstützung wurde im Auswärtigen Amt ein sechsköpfiger Arbeitsstab gebildet. Das Technische Hilfswerk (THW), als technisch-logistische Organisation selbst vor Ort in Sierra Leone und Ghana im Einsatz, entsandte Jens-Olaf Knapp als Verbindungsperson nach Berlin.

 „Wie ist die Lage vor Ort? Wo wird welche Hilfe gebraucht? Wer kann sie leisten und wie kommt sie dorthin? Das waren anfangs die wichtigsten Fragestellungen.“ berichtete der 46jährige vom Göttinger Ortsverband des THW. „Neben mehreren Nichtregierungsorganisationen, die sich im Kampf gegen Ebola engagieren, leistet auch die Bundesregierung tatkräftige Unterstützung: Luftbrücke, Ebola-Behandlungszentren und Laborkapazitäten sind nur drei Beispiele von vielen.“ so Knapp. Dabei waren nicht nur die drei hauptsächlich betroffenen Länder Guinea, Liberia und Sierra Leone im Fokus, sondern die gesamte Region. Schließlich galt es, eine weitere Ausbreitung der Epidemie auf die Nachbarländer zu verhindern. Der Arbeitsstab hatte dabei die ganze Bandbreite von Anforderungen zu bewältigen: von Anfragen besorgter Bürger bis hin zu Evakuierungskapazitäten für erkrankte Einsatzkräfte. Knapp: „Eine besondere Herausforderung war, dass gleich drei Länder betroffen waren – mit ganz unterschiedlichen Rahmenbedingungen. Aber eines eint sie: sie gehören zu den ärmsten Ländern der Erde und benötigten daher dringend Hilfe.“

Daher war das THW nun fünf Monate dauerhaft im Arbeitsstab vertreten. Jens-Olaf Knapp wechselte sich dabei mit zwei weiteren ehrenamtlichen Einsatzkräften ab. „Nur so konnten wir einen so langen Zeitraum überbrücken. Schließlich haben wir alle auch noch einen zivilen Beruf. Nachdem sich die Lage in Westafrika nun stabilisiert hat, konnte der Arbeitsstab personell verkleinert werden.“ erläutert er. Knapp war von der ersten Stunde an dabei und nun auch derjenige, der die Arbeiten in Berlin abgeschlossen hat. Die Darstellung der Lage, das Informationsmanagement im Arbeitsstab, Konferenzen mit der europäischen Ebola Task Force in Brüssel und die Vorbereitung der Ressortbesprechung mit allen beteiligten Ministerien gehörte zu seinen Aufgaben. Zugute kam ihm dabei die eigene Erfahrung aus mittlerweile sieben Auslandseinsätzen für das THW bei verschiedenen Katastrophen. „Es hilft in einem solchen Arbeitsstab schon sehr, wenn man praktische Expertise einbringen kann. Aber auch ich selbst habe – wie alle Beteiligten – eine Menge dazu gelernt. Schließlich gab es vorher noch keinen Ebola-Ausbruch in dieser Dimension“, so das Fazit von Jens-Olaf Knapp.


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