Bantayan,

Göttinger THW-Helfer Jens Olaf Knapp berichtet von den Philippinen

Einen Monat ist es her, dass der Taifun „Haiyan“ die Philippinen heimsuchte und eine Schneise der Verwüstung in dem Inselstaat hinterließ. Etwa 7.500 Tote, 4 Millionen Obdachlose und 1,2 Millionen zerstörte oder beschädigte Häuser lautet die bisherige Bilanz der Behörden. Unter den zahlreichen internationalen Helfern ist seit einer Woche auch Jens-Olaf Knapp vom Ortsverband Göttingen als Einsatzleiter des Technischen Hilfswerks (THW) vor Ort.

(are) „Bereits am Tag nach dem Taifun war ein Vorausteam des THW im Auftrag der Bundesregierung auf dem Weg in das Krisengebiet, um Einsatzoptionen für das THW zu erkunden.“ berichtet Knapp. Dem Dem Vorausteam folgte eine Einheit zur Trinkwasseraufbereitung, im Gepäck Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung und Verteilung. Ein weiteres THW-Team errichtete ein Basiscamp für mehrere internationale Hilfsorganisationen. Auch ein Erkundungsteam der Europäischen Union wurde durch das THW unterstützt. Das derzeit 23-köpfige THW-Team ist überwiegend auf der Insel Bantayan im Einsatz, auf der etwa 120.000 Menschen leben und die mitten in der Zugbahn des Taifuns liegt. Zerstörte Häuser, zusammengebrochene Infrastruktur, schwierige Lebensmittelversorgung, versunkene Fischerboote, teils flächendeckend abgebrochene oder umgestürzte Bäume und Kokospalmen – so fanden die deutschen Helfer die Insel vor, als sie als erste internationale Hilfsorganisation auf Bantayan eintrafen. Jens-Olaf Knapp: „Der Zusammenbruch der Stromversorgung hat dort flächendeckend die Trinkwasserversorgung lahmgelegt. Ein Alptraum für die Bevölkerung und die Helfer, denn unter solchen Bedingungen breiten sich schnell Krankheiten aus.“ Deshalb war hier schnelles Handeln der Trinkwasserspezialisten gefordert. „Wir bereiten täglich bis zu 50.000 Litern auf und geben sie über eine Zapfstelle an die Bevölkerung ab. Mit Tankwagen versorgen wir auch das Umland der Stadt Santa Fe.“ Nachdem die Notversorgung sichergestellt ist, konzentriert sich der 45-jährige mit seinem Team nun auf die Wiederherstellung der Trinkwasserinfrastruktur. Die THW-Einsatzkräfte bauen Pumpen und Generatoren in Brunnen ein, reinigen Hochbehälter und überwachen die Wasserqualität in ihrem eigenen mitgeführten Labor. Der Einsatz birgt zahlreiche Herausforderungen. Bei Temperaturen bis zu 40 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit ist körperliche Arbeit besonders anstrengend und gesundheitlich belastend. Die Beschaffung der benötigten Maschinen und Baumaterialien ist eine zeitaufwändige Angelegenheit. Daher unterstützt ein kleines THW-Team von der Hauptstadt der benachbarten Insel Cebu aus die Einsatzkräfte auf Bantayan. Dass von der Katastrophe viele Inseln betroffen sind, ist eine zusätzliche logistische Hürde, so der THW-Einsatzleiter. „Die Vorweihnachtsstimmung fällt für uns aus. Wir konzentrieren uns darauf, die Situation der Katastrophenopfer weiter zu verbessern. Es tut gut zu spüren, wie dankbar die Menschen unsere Hilfe annehmen.“ sagt Knapp. Er selbst wird planmäßig an den Weihnachtstagen aus seinem sechsten Auslandseinsatz als ehrenamtlicher THW-Helfer nach Hause zurückkehren.


(c) THW Göttingen







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