Jens-Olaf Knapp aus Jordanien zurück

Eine Stadt entsteht – Ein Wettlauf mit der Zeit

Befüllung von Wassertank

Die zunehmende Gewalt in Syrien zwingt immer mehr Menschen zur Flucht in die Nachbarländer. In Jordanien baut das UN-Flüchtlingshilfswerk gerade Notunterkünfte für bis zu 120.000 Menschen. Der Goslarer Jens-Olaf Knapp vom THW-Ortsverband Göttingen kehrte am Donnerstag von seinem einwöchigen Einsatz aus el Za’atari zurück.

Das Technische Hilfswerk (THW) unterstützt den Aufbau des Flüchtlingscamps mit zwölf Einsatzkräften aus Deutschland und zahlreichen jordanischen Arbeitskräften. Im Auftrag von UNICEF sorgt das THW für den Aufbau der Infrastruktur im Bereich Trinkwasser und Sanitäranlagen. Es entsteht in kürzester Zeit eine Stadt mit allem was dazugehört: Unterkünfte, Wege, Wasserversorgung, Licht, Strom, Hilfsgüterausgabe, Verpflegung, Krankenstation, Registrierung, Fäkalien- und Müllentsorgung. Dies alles muss aufgebaut werden. Durch den anhaltenden Flüchtlingsstrom ist es ein Wettlauf mit der Zeit. In der ersten Phase musste daher viel improvisiert werden, um der Lage Herr zu werden. Im zweiten Campsektor entstehen nun schon etwas festere Strukturen. So baut das THW gerade über hundert Sanitärzentren mit Dusche, Toiletten und Waschplätzen. Über Tankwagen wird derzeit die Trinkwasserversorgung sichergestellt und parallel ein Versorgungsnetz mit Hochbehältern und Wasserleitungen entwickelt. Parallel kümmert sich das THW um die Entsorgung und die Instandhaltung dieser kritischen Infrastruktur. „Übergangslösungen haben bei diesem extremen Klima nur eine begrenzte Haltbarkeit“, berichtet Jens, der als Koordinator und Logistiker eingesetzt war. „Daher ist es wichtig, so schnell wie möglich Lösungen zu schaffen, die den Menschen auch für längere Zeit Sicherheit und Überleben ermöglichen“. Dies stellt alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Das Camp muss in kürzester Zeit möglichst strukturiert geplant und den örtlichen Verhältnissen angepasst werden. Gewaltige Mengen an Material müssen beschafft und an den Einsatzort transportiert werden. Und viele zupackende Hände werden gebraucht, um alles rechtzeitig aufzubauen und zum Laufen zu bringen. Jens konnte vor Ort seine Erfahrungen aus früheren THW-Einsätzen in Uganda, Haiti und Äthiopien einbringen. Auch hier war er bereits mit ähnlichen Situationen konfrontiert. „Schnelle und effektive Hilfe braucht auch eine intensive Koordinierung. Sonst laufen viele Dinge doppelt und andere gar nicht“. Und in einer Situation wie derzeit in Jordanien brauchen die Hilfsorganisationen dazu noch einen langen Atem. Der THW-Einsatz geht voraussichtlich bis mindestens Ende Oktober.


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