THW unterstützt bei schweren Gefahrgutunfall auf der BAB A7 bei Göttingen

Es war mit 44 Stunden einer der größten und langwierigsten Feuerwehreinsätze der vergangenen Jahre in Südniedersachsen. Freitag, den 19.12.2014 um 07:25 Uhr verunglückte ein LKW mit 80 Fässern Aluminiumphosphid (lt. Ladeliste). Reagiert dieser Stoff mit Wasser, entsteht Phospan (Phosporwasserstoff). Unterstützung für die Einsatzkräfte der Feuerwehr kam aus 6 südniedersächsischen Ortsverbänden.

Licht für die Einsatzkräfte

Göttingen (are) Einige wenige Fässer der Ladung waren bei dem Unfall aufgeplatzt. Zum Zeitpunkt des Unfalls und während der gesamten Einsatzdauer gab es immer wieder heftige Regenschauer, begleitet von teilweise starkem Wind. Wie für solche Großschadensereignisse vorgesehen wurde eine Technische Einsatzleitung eingerichtet. In der Technischen Einsatzleitung beriet ein Fachberater des THW über die Einsatzoptionen des THW. Regelmässig wurde die Geschäftsstelle Göttingen über die aktuelle Entwicklung der Einsatzlage informiert. Schon mit Beginn des Einsatzes war die Fachgruppe Räumen des Ortsverbandes Northeim alarmiert worden. Bis zur Aufgabe der SEB-ABC Einheiten im THW hatten die Northeimer Kameraden eng bei Gefahrguteinsätzen mit der Northeimer Feuerwehr zusammengearbeitet. Ihr Wissen und ihre Ausbildung haben die Northeimer Kameraden eindrucksvoll und erfolgreich in diesen Einsatz einbringen können. Vor allem die Fahrer des Bergungsräumgerätes, vulgo Radlader, erhielten hohe Anerkennung für ihre Leistung bei der Bergung der Fässer. Sie mußten die gesamte Einsatzdauer unter Atemnschutz und lageangepasster Schutzkleidung arbeiten. Unterstützung erhielten sie von Kameraden aus Clausthal-Zellerfeld. Die Zusammenarbeit von Feuerwehr und THW wird im Arbeitskreis Gefährliche Stoffe Südniedersachsen erfolgreich fortgesetzt. Wie wichtig ein solcher Arbeitskreis ist hat dieser Einsatz eindrucksvoll bewiesen.

Von der TEL erhielt das THW den Auftrag zum Ausleuchten der Einsatzstelle. Lichtmasten aus Hann.Münden, Göttingen und Einbeck kamen zum Einsatz. Für die Erstellung eines DEKRA-Gutachtens für die Staatsanwaltschaft zum Unfallhergang kam die Ausstattung der Fachgruppe Beleuchtung aus Einbeck zum Einsatz. Deutlich wurde bei diesem Einsatz, daß die durch das Engagement von Helfervereinen beschaffte Ausstattungein unverzichtbarer Bestandteil der THW-Einsatzoptionen ist.

Ein weiterer Auftrag der TEL war die Versorgung der Einsatzkräfte. In den ersten ca. 12 Stunden des Einsatzes übernahm dies die THW-Fachgruppe Logistik aus Gieboldehausen. In Zusammenarbeit mit einem Logistikzug der Feuerwehr wurden Kalt- und Warmgetränke sowie warmes Essen für annähernd 150 Einsatzkräfte zur Verfügung gestellt. Als Ablösung übernahm der ASB Göttingen die weitere Versorgung bis zum Ende des Einsatzes.

Nachdem der Logistikzug der Feuerwehr am Freitag den Einsatz beendet hatte übernahm die Fachgruppe THW-Logistik Material aus Göttingen mit ihrem MLW IV an der Einsatzstelle die Versorgung von Fahrzeugen und Gerät mit Treibstoff. Zwei Lichtmasten im Schwarzbereich konnten nur unter schwerem Atemschutz nachgetankt werden.

Dieser Einsatz hat in aller Deutlichkeit gezeigt, wie wichtig der Atemschutz im THW ist. Deutlich wurde bei diesem Einsatz auch, wie wichtig die Fachgruppen Räumen für das bewältigen einer solchen Einsatzlage sind. Die Option, unter schweren Atemschutz und der Lage angepasster Schutzausstattung im Schwarzbereich die Bergung der Ladung mit dem Bergungsräumgerät maßgeblich mit unterstützen zu können wurde von der Einsatzleitung als maßgeblich für den Erfolg des Einsatzes anerkannt. Die Bergung des verunfallten LKW war am Sonntag, den 21.12.2014 um ca. 04.00 Uhr abgeschlossen. Weitere Informationen zum Unfall sind den unten zusammengestellten Verweisen auf Berichte im Internet zu entnehmen.


Bildergalerien sind auf den Internentauftritten der verlinkten Zeitungen zu finden. 


copyright Fotos: Rentschka / BÖH OV Göttingen




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