Trinkwasser für Mosambik, Teamleader zurück

Göttingen / Beira (jok/are) Vor 15 Tagen flog Jens-Olaf Knapp als Teamleader mit einen Vorrausteam in das von einem Zyklon "Idai" schwer verwüstete Mosambik. Dieses Wochenende kehrt er nach einem intensiven und kräftezehrenden Einsatz zurück.

Sauberes Wasser !

update 20.4.2019

Dieses Video zeigt die Verladung des Materials im Zentralen Auslandslager des THW.

Eine Führung durch das Camp der SEEWA in Mosambik ist hier zu sehen .

Die Aufbereitung des Wassers in der Trinkwasseraufbereitungsanlage wird hier erläutert.

Der Einsatzauftrag erreichte Jens-Olaf Knapp vor zwei Wochen am Donnerstagabend und bereits am Freitagmorgen war er auf dem Weg zum Frankfurter Flughafen. Die Schnell-Einsatz-Einheit Ausland (SEEWA) des THW ist speziell für solche kurzfristigen Alarmierungen aufgestellt. „Trotzdem muss natürlich im beruflichen und privaten Umfeld schnell einiges umorganisiert werden, um sich ganz auf den Auslandseinsatzeinsatz konzentrieren zu können.“, so Knapp.

Gemeinsam mit einem Logistiker flog er voraus, um die Ankunft des restlichen Teams und der Ausstattung in der vom Zyklon stark betroffenen Stadt Beira vorzubereiten und mögliche Einsatzstellen zu erkunden. „Beira war zu diesem Zeitpunkt auf dem Landweg nicht zu erreichen.“ berichtet er. „So wurde der Flughafen schnell zum Nadelöhr für die eintreffende Hilfe und die Einfuhr von 15 Tonnen Ausrüstung aus Deutschland zu einer Herausforderung.“

Das 13köpfige SEEWA-Team konnte diese relativ schnell bewältigen und zügig in den Einsatz starten. Nach Erkundungen und Abstimmungen mit den lokalen Behörden wurde die Ausrüstung schon am übernächsten Tag nach Nhangau transportiert, einer Gemeinde mit fünf Ortschaften und etwa 12.000 Einwohnern 20 Kilometer außerhalb Beiras. Dort traf das THW als erste internationale Hilfsorganisation ein und begann noch in der Nacht mit dem Aufbau des Basiscamps und der ersten Trinkwasseraufbereitungsanlage. „Die Koordinierung der Hilfsmaßnahmen ist in dieser Phase ein wesentlicher Faktor, damit die Hilfe zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommt.

Mit unseren beiden Anlagen können wir täglich bis zu 200.000 Liter Trinkwasser produzieren“, sagt der THW-Einsatzleiter. „Das ist ein wichtiger Beitrag, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen“. In der Region um Beira wurden inzwischen zahlreiche Fälle von Cholera bestätigt. Doch das THW bereitet nicht nur Trinkwasser auf. „Das ist nur ein erster Schritt“, so Knapp. Im Anschluss daran werden zunächst die öffentlichen Brunnen in Nhangau repariert, gereinigt und desinfiziert, so dass sie anschließend der Bevölkerung wieder als Wasserquelle zur Verfügung gestellt werden können. Darüber hinaus soll mit der Instandsetzung von Latrinen die Sanitärversorgung verbessert werden.

„Diese Hilfe ist nachhaltig. Wenn wir nach einigen Wochen Nhangau wieder verlassen, wird sich die Situation für die betroffenen Menschen deutlich stabilisiert haben“, freut sich Knapp. Der Zyklon hat in der Katastrophenregion schwere Verwüstungen angerichtet. Zerstörte Häuser, unterbrochene Strom- und Wasserversorgung, beschädigte Straßen und vernichtete Ernten sind neben dem menschlichen Leid nur einige Aspekte der Katastrophe. Es wird lange dauern, bis Mosambik die Folgen der Krise bewältigt haben wird. Umso wichtiger ist es, dass die internationale Hilfe angelaufen ist und das Land tatkräftig unterstützt wird. Der 50jährige Knapp hat die Einsatzleitung nun planmäßig an seinen Nachfolger übergeben.

„Das waren zwei intensive, kräftezehrende Wochen. Es braucht einige Zeit, sich davon zu erholen und wieder im deutschen Alltag anzukommen“. Doch dieses Gefühl ist ihm nicht unbekannt: der als IT-Projektleiter Selbständige vom Ortsverband Göttingen war für das THW schon in zahlreichen Einsätzen weltweit tätig, unter anderem in Haiti, Äthiopien und auf den Philippinen. „Das Besondere ist, dass die SEEWA bei diesem Einsatz ihr gesamtes Leistungsspektrum einbringen kann. Wasseranalyse, Trinkwasseraufbereitung und Brunnenrehabilitation werden hier in Mosambik dringend benötigt.“, so Knapp.

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Fortlaufend berichtet das THW auf seiner Homepage über diesen Einsatz.


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