Unwetter vor 40 Jahren im Landkreis Göttingen

Der Wetterdienst warnt für die kommenden Tage vor starken Regenfällen und Gewittern in der Region Göttingen. Am 4.Juni 1981 wurden weite Landstriche, Täler und Ortschaften in Südniedersachsen überflutet. Das höchsten Pegelstände seit 1961 wurden am 3. und 4. Juni 1981 gemessen. Die Ortschaft Bremke in der Gemeinde Gleichen misst 135mm Niederschlag je Quadratmetter

Es waren die schwersten Regenfälle seit 20 Jahren, die am Anfang Juni 1981 über dem Landkreis Göttingen und dem in der damaligen DDR gelegenen Obereichsfeld niedergingen. Bis zu 130 Liter je m2 wurden gemessen und hatten einen raschen Anstieg der Bäche und der Leine zu Folge. Der Leinepegel erreichte mit 3,69 m die höchste Marke seit 1961.

Der Landkreis Göttingen löste seinerzeit Katasstrophenalarm aus, die Stadt Göttingen nicht. Für den Landkreis wurde die damals noch in Göttingen stationierte Bundeswehr mit Bergepanzern zur Unterstützung angefordert und konnte damit den Weg zu eingeschlossenen Personen freiräumen.

Über einen sogenannten "!heißen Draht" wurde Kontakt mit den Behörden in der DDR aufgenommen, um Informationen zu den zu erwartenden Wassermengen zu erhalten. Nachdem die Informationen nach ca. 6,5 Stunden übermittelt wurden hatte sich die Frage selbst erklärt. Im Bremker Tal mit dem Wendebach standen Häuser und Grundstücke unter Wasser, am Leinebett im Bereich Brauweg brach der Leinedamm und überflutete Betriebsgelände dort ansässiger Firmen. Unter großen Mühen konnte die Feuerwehr ein Umspannwerk der EAM halten und sichern.

Feuerwehr, THW und andere Hilfsorganisationen waren mit den damals verfügbaren Einsatzmitteln  im Einsatz. Schweres Gerät war Mangelware.

Auf den landwirtschaftlichen Flächen wurden Rüben samt Ackerkrume und bereits gemähtes Heu fortgespült. In der Stadt Göttingen wurden das Jahnstadion und das Freibad am Brauweg überspült und waren damit für längere Zeit nicht nutzbar. Der Bahnverkehr und der Verkehr auf der Autobahn A7 wurden zeitweise gestoppt, um Tiere über diese Verkehrswege zu retten.

In der Zuckerfabrik Obernjesa wurden Personen mit Booten evakuiert.

Das THW war in Reinhausen, Bremke und Ischenrode im Einsatz. Neben Pumparbeiten wurden nach Ende der Regenfälle zwei Behelfsbrücken errichtet und Rutschen angelegt, um Erdreich aus gefährdeten Bereichen abzutransportieren.

Auch im niedersächsischen Teil des Eichsfelds waren THW-Kräfte eingesetzt. Hier unterstützte das THW die Deutsche Post , heute Telekom, bei der Sicherung von Verbindungsstellen des Telefonnetzes. Die "Abrechnung" der Hilfeleistungen war nicht möglich, wurde aber von der Deutschen Post mit einer Telefonanlage für das THW "honoriert". Diese Anlage brachte den für die damalige Zeit sagenhaften Komfort mehrerer Nebenstellen mit sich, so das Arbeitsplätze mit Nebenstellenapparaten ausgestattet werden konnten.

Einen Eindruck von der damaligen Unwetterlage vermittelt der aktuelle Bericht im Göttinger Tageblatt vom 4.6.2021 mit einem Rückblick auf die damaligen Ereignisse. Der Bericht ist als PDF beigefügt.

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Das THW im Überblick.

Der Bericht zum Unwetter 1981 im Göttinger Tageblatt .

Die Freiwillige Feuerwehr Gemeinde Gleichen hat auf ihrer Homepage Berichte dazu online gestellt


Ausschnitte aus dem Göttinger Tageblatt vom Juni 1981




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